DRK hilft Parkinsonkranken saarlandweit

Saarbrücker Zeitung berichtet: In Dudweiler gibt es eine Anlaufstelle, die drängende Fragen zur Krankheit beantwortet.

Michèle Hartmann (SZ): Die Haltung ist oft gebeugt, und beim Gehen braucht es mehrere kleine Schritte. Gestik und Mimik nehmen ab, Muskeln versteifen sich, die Hände zittern. Das sind nur einige Symptome, die auf eine bisher unheilbare Krankheit schließen lassen: Morbus Parkinson. Im Saarland finden Menschen mit dieser Krankheit und deren Angehörige Hilfe und Unterstützung im Parkinson-Kompetenzzentrum Saar (PKS) des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Saarbrücken-Dudweiler (Theodor-Storm-Straße).

Das Zentrum gibt es seit dem Jahr 2007, es ist das einzige seiner Art im ganzen Saarland. Im Gespräch mit DRK-Geschäftsführer Theo Schwarz und PKS-Leiterin Marita Scheidt erfährt man mehr drüber, was dort geschieht und mit welchen Hilfen Betroffene rechnen können. Vorangeschickt sei, dass nach DRK-Angaben im Saarland rund 5000 Menschen mit der Krankheit leben müssen.

„Die Diagnose-Möglichkeiten haben sich unglaublich verbessert“, sagt Theo Schwarz, „auch bei den Medikamenten hat sich enorm viel getan.“

Mit der Anlaufstelle in Dudweiler bietet das Deutsche Rote Kreuz nach eigenen Angaben eine Rundumversorgung in Sachen Parkinson unter einem Dach an: In den Bereichen Pflege, Beratung, Information, Physiotherapie, Selbsthilfe und Fortbildung möchte man Betroffene und deren Familie, aber auch Pflegekräfte gleichermaßen unterstützen.

Die Dudweiler Beratungsstelle hilft Menschen, die vor der Aufgabe stehen, die Pflege eines Erkrankten zu Hause organisieren zu müssen. Dort erfährt man, wie der Alltag für den pflegenden Angehörigen und den Betroffenen leichter gestaltet werden kann und welche Hilfsmittel es gibt. Die Experten helfen auch beim Schriftwechsel mit Pflege- und Krankenkassen. Und als besonderer Service obendrein: Mit dem Parkinson-Mobil besuchen DRK-Mitarbeiter Betroffene, die nicht in die Beratung nach Dudweiler kommen können, in den eigenen vier Wänden. „Das Auto rollt landesweit“, sagt Marita Schmidt.

Um fundierte Infos geht es derweil viermal im Jahr in der hier angebotenen Sprechstunde. Dann berichtet Dr. Thomas Vaterroth, Chefarzt der Neurologie der SHG-Kliniken auf dem Saarbrücker Sonnenberg, über aktuelle Entwicklungen hinsichtlich Diagnostik und Therapie und beantwortet die Fragen der Zuhörer.

Zur Gymnastik treffen sich die Patienten ebenfalls im DRK-Sozialzentrum. Unter Anleitung einer Physiotherapeutin lernen sie, das Gehen und die Beweglichkeit zu verbessern. Der Austausch von Erfahrungen, Alltagstipps und gemeinsame Aktivitäten – all dies ist Inhalt der Treffen in der Theodor-Storm-Straße an jedem ersten Mittwoch im Monat.

Das Kompetenzzentrum hat mittlerweile auch seine Fühler nach Merzig-Wadern, nach Püttlingen und in den Saarpfalz-Kreis ausgestreckt. „Wir wollen die ganzheitliche Betreuung der Patienten und deren Angehörigen auch in andere Landkreise tragen“, sagt dazu Theo Schwarz.